Grundlagen der HDO Technik

High-Definition-Oscillometry (HDO) ist eine seit nunmehr 10 Jahren kommerziell erhältliche Technologie zur genauen Messung von
systolischem, diastolischem und mittlerem arteriellen Druck. Sie ist eine Weiterentwicklung der Oszillometrie, die jedoch, anders
als bisherige Technologien (Doppler, konventionelle Oszillometrie z. B. PetMap, Cardell, etc.) mit Hochgeschwindigkeitsprozessoren und -sensoren arbeitet. Damit konnten erstmals die bisherigen Messeinschränkungen von nicht-invasiven Blutdruckmessgeräten
aufgehoben werden. Die Messgenauigkeit dieser noch neuen Technologie wurde bei verschiedenen Spezies gegen invasiv messende
Systeme (Gold Standard) bestätigt. Jede Messung kann in Echtzeit auf dem PC Monitor mitverfolgt werden. Diese Pulswellen werden am Ende einer Messung weiter ausgewertet und das Gesamtergebnis erscheint dann als Graphik auf dem Bildschirm. Jede Messung wird in Form von Werten aber auch als Graphik automatisch in der dafür angelegten Patientendatei gespeichert und kann somit auch später weiter ausgewertet werden.

Grundlagen der HDO Amplituden Analyse

Die Abbildung zeigt eine klassische HDO Kurve einer gesunden Katze: niedrige prä-systolische Amplituden (PSA): Gefäß komplett geschlossen. Danach kontinuierliche Entspannungsphase mit abnehmendem Manschettendruck und deutlichem Öffnungsverhalten der Arterie. Mit dem Wiedereinsetzen des Blutflusses ist folgende Situation gegeben: kleiner Öffnungsgrad der Arterie, große Menge gestauten Blutes, das durch diese kleine Öffnung zu fließen versucht. Die Folge ist ein turbulenter Blutfluss, der das Gefäß nun von Innen zum Schwingen bringt. Mit zunehmender arterieller Öffnung fließt zunehmend viel Blut mit turbulentem Blutfluss durch das noch enge Gefäß (ansteigende Amplitudenhöhe). Dies setzt sich bis zum Erreichen des Mittleren Arteriellen Drucks (MAD) fort. An dieser Stelle beginnt zentral ein laminarer Blutfluss und die turbulente Strömung verlagert sich zunehmend randständig. Dies begründet ein Abnehmen der Amplitudenhöhe, zunächst bis zum Diastolischen Arteriellen Druck (DAD) und schließlich bis zum komplett geöffneten Gefäß. Da auch ein komplett geöffnetes Gefäß randständig noch turbulenten Blutfluss aufweist, tritt nie ein Zustand völliger Schwingungsfreiheit ein. Es bleiben also auch bei komplett geöffnetem Gefäß noch kleine Amplituden erhalten.